15

Passivhaus mit Zahl 15

Die neue Zahl im März

15 Kilowattstunden pro Quadratmeter Wohnfläche (kWh/m2): Mehr Heizwärme sollte ein Passivhaus jährlich nicht verbrauchen.

Warum die Zahl wichtig ist:

Ganz sicher weißt Du, dass der Klimawandel für die Erde und letztlich auch für uns Menschen ein ziemliches Problem darstellt. Wie man den Klimawandel vermeiden kann, klingt erst mal recht einfach: Kein zusätzliches Kohlendioxid mehr freisetzen. Aber wie genau das gelingen soll, das ist dann schon schwieriger. Ein ganz wichtiger Schritt auf dem Weg zu weniger CO2 ist das Energiesparen. Denn jede Energie, die nicht verbraucht wird, kann auch kein CO2 freisetzen.

Das kannst Du zu Hause mit einfachen Verhaltensweisen umsetzen: Elektrische Geräte nur benutzen, wenn Du sie wirklich brauchst. Standby vermeiden. Die Heizung etwas runter drehen. Richtig Lüften (nicht mit angekipptem Fenster die Wärme ständig raus lassen). Nicht so lange mit warmem Wasser duschen. Die Waschmaschine und den Geschirrspüler erst anmachen, wenn sie voll sind (nicht halbleer laufen lassen). Und ein Stromanbieter, der vor allem auf erneuerbare Energien setzt, ist auch immer eine gute Wahl, wenn es um die Einsparung von CO2 geht. Toll wäre natürlich, wenn Dein Haus einige Dinge, die gerade aufgezählt wurden, von allein könnte. Geht das?

Was die Zahl uns sagt:

Natürlich verbraucht jedes Haus Energie, wenn man darin wohnt. Aber wie viel Heizenergie es verbraucht – dabei gibt es riesige Unterschiede. Hier mal drei Beispiele: Ein gewöhnliches Haus, was um 1960 herum gebaut wurde, verbraucht rund 150 kWh/m2 jährlich. Normale Neubauten brauchen im Jahr etwa 50 kWh/m2. Ein Passivhaus darf, wie schon gesagt, nicht mehr als 15 kWh/m2 im Jahr verbrauchen.

Wie bei technischen Geräten auch, spricht man hierbei von Energieeffizienzklassen. Ein Passivhaus hat dabei natürlich die Energieeffizienzklasse A+. Es verbraucht so wenig Heizenergie, weil man bereits beim Hausbau ein paar clevere Dinge beachtet hat. Beispielsweise hat ein Passivhaus eine sehr gute Wärmedämmung und Fenster, die Energieverluste weitgehend vermeiden. Zudem ist ein Passivhaus bei geschlossenen Fenstern meist komplett luftdicht, hat also eine Art Folienhülle ringsherum. So wird vermieden, dass warme Luft nach außen, und kalte Luft nach drinnen strömen kann. Damit das Haus nicht wie eines dieser Billigzelte zur Tropfsteinhöhle mutiert, haben Passivhäuser auch eine kontrollierte Be- und Entlüftung. Das heißt nichts anderes, als dass eine Lüftungsanlage über Lüftungsschächte im gesamten Haus dafür sorgt, dass die feuchte, verbrauchte Luft nach draußen transportiert wird und frische Luft hineinströmt. Das Fortschrittliche dabei ist aber, dass die erwärmte Luft von drinnen die neue, kühle Luft von draußen anwärmt. Das nennt man Lüftungswärmerückgewinnung. Die frische Luft ist also nicht wie beim Lüften mit einem Fenster eiskalt, sondern schon warm.

Passivhäuser haben außerdem oft große Fenster nach Süden, die viel Sonnenstrahlung als Wärmequelle nach drinnen lassen. Optimalerweise ist das Haus dabei so gebaut, dass die Sonne nur im Winter hineinscheint, im Sommer aber nicht. Dachüberstände, Balkone oder Fensterläden verhindern, dass im Sommer das Haus viel zu warm wird. Meistens sind verschiedene Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien verbaut, die für eine CO2-arme Wärmeerzeugung sorgen. Deshalb haben Passivhäuser in der Regel eine große Solaranlage auf dem Dach, oft kombiniert mit Erdwärmepumpen. So ein Passivhaus ist also mitnichten faul, es macht sogar eine ganze Menge: es lüftet selbstständig, erzeugt Strom und Wärme selbst und sorgt für Schatten im Sommer.

Schematische Darstellung eines Hauses mit vielen erneuerbaren Energien

So ein Passivhaus kostet im Bau natürlich etwas mehr als ein normales Haus. Deshalb gibt es seit einigen Jahren recht umfangreiche Fördermittel, wenn man alte Häuser energetsich saniert oder neue Häuser mit einer niedrigen Energieeffizienzklasse baut. Neben günstigen Krediten bekommt man sogar einen sogenannten Tilgungszuschuss, also Geld, was man nicht zurückzahlen muss. Diese Fördermittel werden über die KfW-Bank ausgegeben. Wenn es Dich interessiert, wie viel Förderung für ein Passivhaus gibt, schau doch mal auf der Webseite der KfW vorbei: https://www.kfw.de/inlandsfoerderung/Privatpersonen/Bestehende-Immobilie/Energieeffizient-sanieren/Das-Effizienzhaus/

Wenn Du Dich noch etwas genauer mit Passivhäusern beschäftigen willst, empfehlen wir Dir ein paar Videos von YouTube.

Passivhaus erklärt in 90 Sekunden (1:30 min)

Passivhaus – so bleibt die Wohnung kühl und frisch (4:17 min)

Quellenangabe:

https://www.co2online.de/modernisieren-und-bauen/sanierung-modernisierung/passivhaus/

https://www.wegatech.de/ratgeber/energieeffizienzklasse-haus/

https://www.kfw.de/inlandsfoerderung/Privatpersonen/Bestehende-Immobilie/Energieeffizient-sanieren/Das-Effizienzhaus/