19,5

Viele Lichterketten, die in einem Punkt zusammenlaufen und die Zahl 19,5

Die neue Zahl im Dezember

Die Advents- und Weihnachtszeit verzaubert uns nicht zuletzt mit seinen wunderschönen Lichtern. Alles leuchtet und glitzert. 19,5 Milliarden Lämpchen erstrahlten bereits 2021 zu Weihnachten in den Haushalten Deutschlands. Mittlerweile dürften es noch mehr sein.

Warum die Zahl wichtig ist:

Schon im Jahr 2018 machten rund 16 Milliarden einzelne Lämpchen die Weihnachtszeit deutlich heller. 2021 ließen dann schon 19,5 Milliarden (Mrd.) Lämpchen das Fest in strahlendem Glanz erscheinen.

Ziemlich sicher werden wir auch dieses Jahr wieder ein paar Lämpchen mehr installieren und den Rekord brechen. Das sieht natürlich wunderschön aus. Blöd ist, dass jedes Lämpchen Energie verbraucht. Dadurch steigt der Energiebedarf in der Weihnachtszeit merklich an. Am ersten Weihnachtsfeiertag, dem 25. Dezember, wird dann durchaus bis zu einem Viertel mehr Energie verbraucht als normalen Wintertagen. Woran liegt das und kann man sich diese Energie nicht vielleicht sparen?

Was die Zahl uns sagt:

Fangen wir mal mit ein paar Zahlen als Überblick an:

  • 1882 zeigte der amerikanische Erfinder Edward Hibbert Johnson zum ersten Mal einen elektrischen Weihnachtsschmuck.
  • Weihnachtsbeleuchtung wird von einigen sehr ernst genommen: Der Rekord liegt bei 601.736 Lämpchen, die am Haus der Familie Gay in New York (USA) geleuchtet haben.
  • Pro Haushalt werden durchschnittlich 6 Lichterketten verwendet.
  • 77 % von den 19,5 Mrd. Weihnachtslämpchen sind energiesparende LED-Lämpchen. Die anderen 23 % sind normale Glühbirnen und verbrauchen damit deutlich mehr Strom.
  • Die 19,5 Mrd. Lämpchen verbrauchen zusammen 623 Millionen Kilowattstunden (kWh) Strom. Das verursacht Kosten von 196 Millionen Euro.

Wir stoppen das hier mal. Die Zahlen stammen aus einer repräsentativen YouGov-Umfrage von 2021 und sind vermutlich seitdem noch gestiegen. Was sich auf jeden Fall feststellen lässt ist, dass unsere Weihnachtsbeleuchtung sehr viel Energie verbraucht. Das belastet den Geldbeutel und auch das Klima.

Das Umweltbundesamt schreibt, dass im Jahr 2021 für jede erzeugte Kilowattstunde Strom 410 Gramm Kohlenstoffdioxik (CO2) entstehen. Für die 623 Mio. kWh haben wir somit 255.430 Tonnen CO2 allein für die Weihnachtsbeleuchtung in die Luft gepustet. Dafür müssen über 10 Millionen Bäume ein Jahr lang Photosynthese betreiben, um dieses CO2 wieder aus der Luft zu filtern. Bleibt also zu hoffen, dass ein Großteil des Stroms für die weihnachtlichen Lämpchen demnächst aus erneuerbaren Energien bereitgestellt wird und der CO2-Ausstoß dadurch drastisch gesenkt wird. Wer nicht selbst Solarzellen installieren kann, sollte also nochmals ernsthaft über den Umstieg auf einen Ökostromanbieter nachdenken.

Dass wir in den Weihnachtsfeiertagen extrem viel Energie verbrauchen – nämlich rund 25 % mehr als an normalen Wintertagen – liegt aber natürlich nicht nur an der Weihnachtsbeleuchtung. Da wird besonders aufwändig gekocht und gebacken, man hockt stundenlang vor gestreamten Filmen oder zockt mit der Videokonsole, der neue Fernseher, Geräte und Spiele, die der Weihnachtsmann dagelassen hat, werden ausführlich getestet und die Heizung ordentlich hochgedreht. Schließlich soll es zu Weihnachten schön gemütlich sein. Alles irgendwie nachvollziehbar. Nur eben ziemlich teuer und klimaschädlich.

Lässt sich da nicht vielleicht doch Energie sparen? Natürlich, sogar recht einfach. Hier kommen ein paar Tipps zum Energiesparen in der Weihnachtszeit.

Weihnachtsbeleuchtung sieht toll aus und darf natürlich nicht fehlen. Trotzdem solltest Du überlegen, wie viele Lämpchen Du wirklich für Deine Gemütlichkeit brauchst. Ein “Wettleuchten“ ist sicher keine gute Idee. Setze lieber mit weniger Lämpchen gezielt Akzente.

Nutze Zeitschaltuhren oder die Timer-Funktion, die in vielen beleuchteten Deko-Artikeln eingebaut ist, um sicher zu gehen, dass die Lämpchen nur leuchten, wenn es sinnvoll ist.

Auch wenn´s draußen ungemütlich ist: Gehe in der Weihnachtszeit ruhig auch mal raus, z.B. auf die Weihnachtsmärkte oder in den Winterwald. Das tut nicht nur Deiner Gesundheit gut, sondern kurbelt auch Deinen Stoffwechsel an. So kannst Du gleich ein paar der vielen Kalorien aus den Weihnachtsleckereien wieder verbrennen. Außerdem kommt es Dir hinterher gleich viel wärmer drinnen vor und Du musst Deine Wohnung nicht so arg heizen.

Achte bei Deiner Weihnachtsbeleuchtung darauf, dass sie aus LED-Lämpchen statt Glühbirnen besteht. Die LEDs verbrauchen deutlich weniger Energie. Ersetze die Glühbirnen lieber. Die Kosten für den Neukauf hat man meist schnell durch die eingesparte Energie wieder ausgeglichen.  

Räume die Weihnachtsbeleuchtung im neuen Jahr zügig und sorgfältig weg, sodass Du sie leicht wiederverwenden kannst. Nächstes Jahr freust Du Dich bestimmt, wenn es ohne Kabelsalat am Weihnachtsbaum abläuft.

Auch zu Weihnachten: Lass Fernseher und andere elektrische Geräte nur laufen, wenn Du aktiv etwas daran machst. Als Hintergrundrauschen ist Musik besser geeignet, denn ein Radio verbraucht viel weniger Energie als ein Fernseher. Es muss nämlich keinen Bildschirm beleuchten.

Wenn Du total auf Weihnachtsbeleuchtung abfährst, aber Dir die Energie und Kosten für eigene Lämpchen sparen willst, dann schau doch zum Beispiel mal hier vorbei:

Christmas Garden Dresden

Weihnachtsmärkte von Dresden

Leider ist hier etwas Schleichwerbung dabei, aber dreht doch einfach mal ein viel schöneres Video vom Striezelmarkt!

Leider bisschen weit weg, aber falls Du mal im Dezember in Brüssel sein solltest, gibt es dort eine gigantische Lichtershow:

Quellenangabe:

https://www.umweltbundesamt.de/themen/co2-emissionen-pro-kilowattstunde-strom-stiegen-in

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/788882/umfrage/verwendung-von-weihnachtsbeleuchtung-nach-art-in-deutschland/

https://www.lichtblick.de/weihnachtsumfrage/#:~:text=Festtags%2DRekord%3A%2019%2C5%20Milliarden%20L%C3%A4mpchen%20erstrahlen%20zu%20Weihnachten,-Trend%20zu%20LED&text=In%20der%20Advents%2D%20und%20Weihnachtszeit,als%202020%20%E2%80%93%20ein%20neuer%20Rekord

https://www.en-former.com/mit-so-viel-energie-feiern-wir-weihnachten/#:~:text=Spitze%E2%80%9C%20am%2025.-,Dezember.,mehr%20als%20an%20normalen%20Wintertagen

https://www.merkur.de/leben/wohnen/weihnachtsbeleuchtung-energiekrise-wie-hoch-ist-der-stromverbrauch-privathaushalte-zr-91822220.html https://www.umweltberatung.at/sparsame-weihnachtsbeleuchtung

https://www.umweltberatung.at/sparsame-weihnachtsbeleuchtung

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